erreicht?
Dabei
kann es sein, dass gerade im internationalen
Vertrieb Ihrer Waren ein großes Potential
liegt. Bayrische Bierkrüge, die nur mäßigen
Absatz in Norddeutschland erzielen, können
beispielsweise der Renner in Amerika und
Großbritannien sein.
Die folgenden 10 Strategien und Taktiken
helfen Ihnen, Ihr internationales Marketing
im Internet effizienter zu gestalten.
Übersetzen Sie Ihre Website
Im Internet hat sich Englisch zur wichtigsten
Sprache entwickelt. In einem ersten Schritt
sollten Sie deshalb Ihre deutschsprachige
Site zunächst ins Englische übersetzen.
Erst danach ist es an der Zeit weitere Sprachen
wie beispielsweise Französisch, Italienisch
oder Spanisch in Betracht ziehen - außer
Sie sprechen ganz gezielt nur eine bestimmte
weitere fremdsprachliche Zielgruppe an wie
zum Beispiel bei Reiseangeboten.
Bedenken Sie, dass jede Überführung Ihrer
Website in eine andere Sprache immer mit
einem hohen Kostenaufwand verbunden
ist. In der Regel müssen nicht nur Texte,
sondern auch viele grafische Elemente, nämlich
jene die Texte visuell präsentieren, auf
Ihrer Site geändert werden. Um Ihr Angebot
frei von Grammatik- und Formulierungsfehler
zu halten, kommen Sie zudem nicht darum
herum, Ihre Site von einem "Native Speaker"
(jemand der die Zielsprache als Muttersprache
spricht) übersetzten oder zumindest überprüfen
zu lassen.
Es kann sogar sein, dass Ihre Website nicht
einfach übersetzt, sondern komplett neu
konzipiert werden muss (z.B. wenn Ihr Markenname
in diesem Land bereits registriert und anderweitig
verwendet wird). Lassen Sie deshalb Ihr
Angebot unbedingt vorab von einem Fachmann
prüfen, um unnötige Kosten zu vermeiden.
- Tipp 1: Geben Sie Ihre Produkt-
und Markennamen bei einer Suchmaschine
wie "Google" ein. In der Regel erhalten
Sie schnell einen Überblick, wo in der
Welt Ihre Worte ebenfalls verwendet werden.
Es gibt auch spezielle Suchmaschinen für
Marken und Markennamen.
- Tipp 2: Achten Sie auch auf Kleinigkeiten.
Zeigen Sie Ihre interkulturelle Sensibilität
und benutzen Sie z.B. für die Sprach-Buttons
die landesüblichen Ausdrücke (ENGLISH
anstatt ENGLISCH).
Die richtige Wortwahl ist entscheidend
Sie haben mit Sicherheit schon von der Anekdote
zum Chevrolet Nova gehört, der im spanisch
sprechenden Mittel- und Südamerika zu großem
Gelächter führte. "No va" bedeutet übersetzt
nichts anderes als "läuft nicht". Kein Wunder,
dass sich in Südamerika kaum Käufer fanden.
Der Pepsi Slogan "Come alive with the Pepsi
Generation" (sinngemäß = werde lebendig mit
Pepsi) wurde in Thailand übersetzt mit "Pepsi
will bring your ancestors back from the dead"
(Pepsi macht Ihre Vorfahren wieder lebendig).
Ein relativ aktuelles Beispiel ist der Sportwagen
"MR 2" von Toyota, der in Frankreich belächelt
wurde. Der Grund hierfür ist, dass in Frankreich
ähnliche Abkürzungen verwendet werden wie
z.B. "4U" (for you) im Englischen. In französisch
ist "MR2" die Kurzform von MERDE, was gleichbedeutend
mit dem Wort "Schei**e" ist. Glauben Sie,
dass die Markteinführung des Toyotas erfolgreich
war?
Ziehen Sie immer einen Einheimischen zu Rate,
bevor Sie einen Markennamen oder Slogan in
fremdsprachigen Auftritten verwenden.
Machen Sie es Ihren Kunden so einfach
wie möglich zu zahlen
Mit der EURO-Einführung am 1. Januar
2002 ist es innerhalb Europas wesentlich einfacher
geworden, in anderen europäischen Ländern
zu bezahlen. Bei allen nicht Europäern sind
die Probleme mit der Bezahlung die gleichen
geblieben.
Wenn möglich, sollten Sie alle Preise auf
Ihren fremdsprachigen Auftritten in der jeweiligen
Währung auszeichnen. Wenn Ihre Kunden erst
den aktuellen Umrechungskurs im Internet suchen
müssen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass
Sie bei der Suche auf ein anderes Angebot
aufmerksam werden und nicht wieder zu Ihnen
zurückkehren. Am bequemsten für Ihre
Kunden ist es, wenn Sie selbst auf Ihrer Website
einen Währungskonverter anbieten.
Auch bei der Bezahlungsart sollten Sie es
Ihren Kunden so einfach wie möglich machen,
mit Ihnen Geschäfte zu tätigen. Kreditkarten
haben sich als internationales Bezahlungsmittel
durchgesetzt, da man mit Ihnen in der jeweiligen
Währung zum aktuellen Umrechnungskurs bezahlen
kann.
Sie sollten auch Vorauszahlungen (Scheck oder
per Banküberweisung) akzeptieren. In Indien
wuchs der eCommerce langsam, da es nur vergleichsweise
wenige Kreditkartenbesitzer gab.
Achten Sie auf internationale Gesetze und
Datenschutzrichtlinien
Oft unterschätzt werden die lokalen Richtlinien
und Gesetze des Landes, indem Internetnutzer
Ihre Website abrufen. Mit dem Gesetz zum Elektronischen
Geschäftsverkehr (EGG) gilt zwar für in Deutschland
niedergelassene Anbieter deutsches Recht,
auch wenn sie ihre Dienste im europäischen
Ausland erbringen (Herkunftslandprinzip),
wenn aber nicht klar und eindeutig erkennbar
ist, in welchen Land Ihr Firmensitz ist, kann
ein ausländisches Gericht eine Klage gegen
Ihr Unternehmen dennoch annehmen.
Beugen Sie dieser Gefahr vor und zeigen Sie
Ihren internationalen Besuchern bei jeder
wesentlichen Transaktion, wo Ihr Firmensitz
ist und nach welchem Recht Verträge abgeschlossen
werden. Konsultieren Sie bei Streitfragen
immer einen Experten.
Nicht nur die Datenschutzgesetze variieren
in den unterschiedlichen Kulturen, auch die
Einstellung, wie viele Informationen ein Benutzer
über sich bereit ist, zur Verfügung zu stellen,
ist von Land zu Land unterschiedlich. Seien
Sie sich dieser Probleme bewusst, wenn Sie
Umfragen oder Formulare erstellen.
Benutzen Sie nur wenige Bilder
In vielen Ländern sind die Telefongebühren
immer noch sehr hoch und die Telefonleitungen
schlecht ausgebaut. Damit Ihre Website auch
in diesen Ländern schnell geladen wird, sollten
Sie auf Ihren fremdsprachigen Auftritten mehr
Text und weniger Bilder verwenden. Bei informativ
wichtigen Bilder lohnt es sich auf die Dateigröße
zu achten, wofür es entsprechende Tools gibt.
Passen sie Ihre Kontaktinformationen an
Es mag sinnvoller sein, dass Sie Ihre internationale
Kundschaft direkt an Ihre lokalen Distributoren
weitervermitteln. Stellen Sie sicher, dass
alle lokalen Adressen, Telefonnummern und
E-Mail-Adressen auf Ihrer Website gelistet
werden.
Passen Sie auch Ihre Kontaktformulare an.
In Deutschland sind die Postleitzahlen numerisch,
in Kanada wiederum ein Mix aus Buchstaben
und Zahlen. Stellen Sie sicher, dass Ihre
internationale Kundschaft keine Probleme bei
der Abgabe Ihrer Informationen bekommt. Vermeiden
Sie auf Deutschland optimierte Formularfelder
wie z.B. PLZ = 5 Zahlen.
Achten Sie auf Farben
Auch Farben werden international unterschiedlich
interpretiert. Grün kann für Hoffnung (in
Deutschland), Gefahr (in Teilen Indonesiens)
oder Nationalstolz (in Irland) stehen. Nicht
einmal Schwarz, dass in den westlichen Ländern
in der Regel für den Tod steht, ist eine Konstante.
In Teilen Chinas oder auch in Indien trägt
man Weiß zur Trauer.
Farben können auch in Verbindung mit religiösen
Ritualen stehen. Eine Verknüpfung dieser Farben
mit einem Ihrer Produkte kann in dem entsprechenden
Zielland zu Verwirrung führen.
Unterschiedliche Informationen für unterschiedliche
Kulturen
Wie umfassend sollte Ihr Informationsangebot
sein? Auch hier gibt es kulturelle Unterschiede.
Europa oder die USA werden als sogenannte
"low-context" Kulturen bezeichnet. Die Konsumenten
haben hier die Erwartung, dass ein Text klar
verdeutlicht, welche Vorzüge z.B. ein Produkt
hat. Dass ein Text unterschiedlich interpretiert
werden kann, führt in der Regel zu Verwirrung
und wird deshalb im Marketing vermieden.
In anderen Ländern wie z.B. in Japan lesen
die Menschen wesentlich mehr zwischen den
Zeilen. Ein Text muss für diese "high-context"
Kulturen ganz anders aufgebaut werden als
für "low-context" Kulturen.
Navigation
Die Navigationsstruktur und Informationsarchitektur
gehören zu den wesentlichen Erfolgsfaktoren
einer Website. Auch hier müssen kulturelle
Anpassungen durchgeführt werden. In China
ist es üblich zunächst Informationen über
das Unternehmen zu erhalten. Erst danach ist
das Produktangebot von Interesse. In Europa
und Amerika ist es genau anders herum.
Bedenken Sie auch, dass nicht alle Länder
von Links nach Rechts lesen.
Internationale Logistik
Lieferungen innerhalb der Europäischen Union
sind relativ günstig und schnell. Ein Paket
nach Amerika kann aber - abhängig von den
Lieferart - schon mal 6 Wochen dauern. Schnellere
Lieferungen sind in der Regel mit sehr hohen
Kosten verbunden.
Ob Ihre internationale Kundschaft auf das
Produkt länger warten kann oder ob die Lieferung
innerhalb einer Woche erfolgen muss, können
Sie nicht wissen. Sicher ist nur, dass Sie
unterschiedliche Lieferbedingungen für unterschiedlich
Kundenanforderungen anbieten müssen, um keine
Kunden zu verlieren. Sinnvoll sind zumindest
zwei Varianten: Eine schnelle, möglicherweise
relativ teure und eine kostengünstige Lieferart,
die vielleicht den Nachteil der langen Lieferzeit
beinhaltet.
Am besten ist es, wenn Sie noch eine dritte
Lieferoptionen anbieten, die zeitlich und
finanziell zwischen den beiden obengenannten
liegt. So können Sie die Bedürfnisse Ihrer
Kunden zum großen Teil erfüllen.
Bedenken Sie auch, dass verdächtig wirkende
Pakete nach den Ereignissen vom 11. September
vom Zoll verstärkt geprüft werden. Da die
Beamten in der Regel überlastet sind, werden
nicht alle Pakete zeitnah untersucht. Hierdurch
können erhebliche Verzögerungen entstehen.
Sprechen Sie mit Ihrem Versandpartner, wie
Sie durch die richtige Beschriftung und Vermeidung
von bestimmten Verpackungsmaterial (Röntgengerät
verträglich) längere Wartezeiten vermeiden
können.
Relevante
Links:
Kombinierte
Marken- und Domainrecherche:
URL:
http://www.intellister.de
Gesetz
zum Elektronischen Geschäftsverkehr ist in
Kraft getreten. CyBiz
liefert eine Zusammenfassung der wesentlichen
Inhalte. |
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