dass
es illusorisch ist, jeden seiner Wähler
persönlich zu überzeugen.
Ein cleverer Abgeordneter versucht deshalb
immer zu aller erst, einflussreiche Persönlichkeiten
seines Wahlkreises zu beeinflussen (sog.
"Superspreader"). Erst danach
kümmert er sich um die Nähe zur
Basis. Die gleiche Strategie funktioniert
auch im Internet Marketing.
Wer
es schafft bestimmte Gruppen von Surfern
von seinem Angebot zu überzeugen, gewinnt
damit Multiplikatoren, die häufig mehr
wert sind als alle Bannerkampagnen zusammen.
Doch wo findet man diese äußerst
interessante Klientel, und wie überzeugt
man sie von seiner Website? Hier sind ein
paar Strategien und Taktiken.
Multiplikatoren: Foren sind wahre Goldgruben
Foren
gibt es zu jedem Hobby, jedem politischen
Thema, jeder Religion, jedem Alter, quasi
zu jeder marketingrelevanten Zielgruppe.
Häufige Forennutzer schaffen es nicht
selten auf über 50 Beiträge (engl.
Threads) pro Woche. Sehr engagierte schreiben
die gleiche Anzahl allein an ein paar Tagen.
Die virtuellen schwarzen Bretter eignen
sich deshalb hervorragend dazu, sich nach
neuen "Freunden" umzuschauen.
Suchen
Sie in Ihrem Forum (und in den wichtigsten
Ihrer Branche) nach den Mitgliedern, die
die meisten Threads verfasst haben. Beteiligen
Sie sich an den gleichen Diskussionen, und
versuchen Sie sich mit Ihnen anzufreunden.
Haben Sie erst einmal eine persönliche
Beziehung aufgebaut, kommt eins zum
anderen. Stellen Sie beiläufig Ihr
Internetangebot vor, und fragen Sie nach
Meinungen dazu. Ehe Sie sich versehen, haben
Sie nicht nur konstruktive Kritik gesammelt,
sondern auch wichtige Multiplikatoren
gewonnen. Geht es bei einer der nächsten
Diskussionen um ein zu Ihrer Website passendes
Thema, ist es sehr wahrscheinlich, dass
im Zusammenhang auch Ihre Website empfohlen
wird.

Abbildung 1: Moderatoren
sind die engagiertesten Forumsmitglieder
(Quelle: abakus-internet-marketing.de)
Kundenservice lohnt sich!
Jeder
Webmaster kennt Sie, die ständigen
Fragen von Nutzern per e-Mail. Vielen sind
sie ein Graus, den meisten Websitebetreibern
zumindest ein Ärgernis. Alle Fragen
müssen ja schließlich ordentlich
beantwortet werden, und das kostet Tag für
Tag viel Zeit und manchmal auch Nerven.
Schnell
vergisst man jedoch, dass gerade die fragenstellenden
User besonderes Potential bergen.
Sie gehören in der Regel nicht zur
schüchternen Fraktion. Hinterlassen
Sie bei diesen Nutzern den Eindruck ein
Experte zu sein, bringt Ihnen dies nicht
nur ein paar Bonuspunkte auf der Sympathieskala,
sondern auch eine Menge Empfehlungen ein.
Schließlich waren es ja Sie, der eine
wichtige Frage zum richtigen Zeitpunkt beantworten
konnte. Nehmen Sie sich also für Fragen
immer ausreichend Zeit. Recherchieren Sie
genau und beantworten Sie alle e-Mails gewissenhaft.
Tipp:
Stellen Sie zum Ende Ihres Antwortschreibens
ebenfalls eine Frage (beispielsweise zu
Ihrer Website, dem Produktangebot oder auf
das angesprochene Thema bezogen). Sie geben
Ihrem Gegenüber so das Gefühl,
ernst genommen zu werden und erhalten gleichzeitig
den Dialog aufrecht. Auf diese Weise erfahren
auch Sie ein paar nützliche Informationen
vom Fragenden.
Suchen Sie die Nähe zu Ihren besten
Kunden
Wenn
man "Internet-Unternehmer" fragt,
worüber Sie den Großteil Ihrer
Neukunden gewinnen, ist die Antwort sehr
häufig Mund-zu-Mund Propaganda
(Empfehlungen über bisherige Kunden
und/oder Nutzer). Stellt man die Frage allerdings
andersherum und erkundigt man sich nach
der Qualität der Beziehung zu den eigenen
Kunden, ergibt sich ein anderes Bild. Nur
wenige Website-Betreiber kennen Ihre besten
Kunden wirklich gut. Doch gerade hier schlummert
ein großes Potential.
Jeder
Kunde hat das Bedürfnis, dass sein
Vertrauen in Ihr Unternehmen geschätzt
wird. Vor allem große Kunden bedürfen
des Gefühls absoluter Fairness, zuvorkommender
Behandlung und partnerschaftlichem Austauschs.
Je besser die Beziehung zu Schlüsselkunden
ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit,
dass sie Ihre Leistung mit voller Überzeugung
weiterempfehlen.
Meinungsportale
- Communities für Meinungsführer
Meinungsführer
stellen für Ihre Mitmenschen eine gewisse
Autorität dar. Sie kennen sich in einem
bestimmten Fachgebiet ziemlich gut aus und
werden deshalb gerne von Freunden und Bekannten
bei anstehenden Kaufentscheidungen
oder wichtigen Fragen konsultiert. Mit Sicherheit
haben auch Sie einen Freund, der Ihnen ausführlichst
die Vorzüge und Details von Computer
Hardware oder diversen Digitalkameras erläutern
kann.
Meinungsführer
stellen im Internet eine besondere Herausforderung
dar. Wenn es gelingt, sie für sein
Produkt oder seine Website zu gewinnen,
so besitzt man einen wichtigen Multiplikator.
Die
Online-Dienste Ciao und Dooyoo bieten Meinungsführern
eine Plattform im Internet. Suchen Sie hier
nach den zu Ihrer Website und Ihren Produkten
passenden Kategorien heraus und lesen Sie
sich die einzelnen Testberichte durch. Zu
jedem Autor gibt es in der Regel eine "Über
mich" Seite, die Ihnen auch eine Kontaktmöglichkeit
bietet. Wenn Sie es geschickt anfangen,
können Sie hier entscheidende Verbündete
finden.

Abbildung 2: Ein aktiver
Nutzer bei Dooyoo (Quelle: Dooyoo.de)
Der wichtigste Multiplikator: Die Presse
Wer
die Presse auf seiner Seite hat, gewinnt
dadurch einen gigantischen Multiplikator.
Schon ein kleiner Bericht kann im richtigen
Medium zu Tausenden neuen Besuchern und
Kunden führen.
Um
das zu erreichen, müssen Sie aber taktisch
geschickt vorgehen. Erstellen Sie sich
zu aller erst eine Liste von allen in Ihrer
Branche wichtigen Online-Magazinen. Wenn
die Liste Ihrer Publikationen komplett ist,
müssen Sie nun den für Ihr spezielles
Internatangebot zuständigen Journalisten
oder Redakteur ausfindig machen. Um dessen
Kontaktinformationen zu bekommen, lesen
Sie in der jeweiligen Publikation ein oder
zwei Artikel zu Ihrer Thematik. Zum Ende
jedes Artikels finden Sie zumeist das Kürzel
des Verfassers.

Abbildung 3: Auszug aus
dem Impressum von Spiegel.de (Quelle: spiegel.de)
Suchen
Sie anschließend im Impressum nach
seinem Namen und wenn möglich einer
e-Mail-Adresse. Ist diese gefunden, nehmen
Sie Kontakt mit dem Autor auf. Stellen Sie
dem Journalisten ein paar Fragen zu seinen
jüngsten Artikeln und geben Sie etwaige
Hinweise auf weiterführende Online-Quellen.
Stellen Sie sich als hilfsbereiten und uneigennützigen
Surfer dar, der wissbegierig jeden
Artikel verschlingt. Versuchen Sie auf keinen
Fall in einer der ersten e-Mails Ihr Internetangebot
vorzustellen. Wenn der Journalist Ihre Informationen
als interessant empfindet, entsteht von
ganz allein ein Dialog, in dem zu einem
gewissen Punkt Ihr Beruf und damit auch
der Name Ihrer Website zu Sprache kommen
wird. Wenn Sie kontinuierlich den Kontakt
pflegen, wird der Journalist Sie und Ihre
Website im Kopf behalten und mit etwas Glück
in einem seiner nächsten Artikel erwähnen.
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