persönliche
Gefühlslage und lösen Stimmungen
aus. Dabei sind bestimmte Stimmungen für
den Geschäftserfolg von Vorteil und manche
von Nachteil. Auch im Internet spielen Stimmungen
ein wichtige Rolle. Wenn Sie es schaffen,
die passende Stimmung zu Ihrem Produktsortiment
zu erzeugen, können Sie Ihre Verkäufe
merklich erhöhen. Passt die Stimmung
nicht, ist es fast unmöglich einen Besucher
zum Kunden zu machen.
Es ist beeindruckend, inwiefern Stimmungen
den Kaufprozess beeinflussen. Mit Sicherheit
haben Sie selbst schon ein vergleichbare Situation
erlebt: Sie kommen schlecht gelaunt von der
Arbeit und schauen noch schnell in einem Elektronikgeschäft
vorbei, um sich eine Digitalkamera anzuschauen.
Leider hatten nicht nur Sie die Idee, sondern
auch noch ein paar andere Leute. Also heißt
es warten, bis ein Verkäufer frei wird.
Zu allem Überfluss ist der Typ noch nicht
einmal besonders freundlich, als Sie an die
Reihe kommen. Auf was achten Sie beim nachfolgenden
Verkaufsgespräch am meisten?
- Auf
das, was der Verkäufer
sagt? Mit welchen Argumenten er argumentiert?
Und wo vielleicht ein Haken am Produkt
ist? Oder
- Achten
Sie eher darauf, wie der
Verkäufer etwas sagt, ob er Sie als
Kunden wertschätzt und weniger auf
Produktdetails?
Schwierig
zu sagen, wenn man nicht gerade in der gleichen
Lage ist, oder? In der Offline-Welt gibt
es deshalb eine Vielzahl von Studien, die
genau diese und vergleichbare Situationen
untersucht haben. Das Resultat: Es gibt
gravierende Unterschiede im Konsumentenverhalten
abhängig von der jeweiligen Grundstimmung.
Hier zusammengefasst die Kernergebnisse:
- Schlechte
Stimmungen lenken die Aufmerksamkeit auf
negative Aspekte
Bei guter Stimmung achten Menschen auf
positive Details, bei schlechter Stimmung
eher auf die negativen Eigenschaften eines
Produktes. Sie suchen förmlich nach
einem Haken. Analog fallen jegliche Art
negativer Details bei einem schlecht gelaunten
Menschen viel schwerer ins Gewicht als
bei einem gut gelaunten Konsumenten.
- Schlechtgelaunte
Menschen verarbeiten mehr Informationen
Die Bereitschaft Informationen zu verarbeiten
nimmt bei guter Stimmung ab, bei schlechter
zu. Was sich auf den ersten Blick nicht
negativ anhört, kann sehr von Nachteil
sein. Will sich ein gutgelaunter Mensch
nicht mit Einzelheiten herumschlagen und
lieber dem Verkäufer oder der Empfehlung
eines Freundes vertrauen, so sieht dies
bei schlecht gelaunten Menschen ganz anders
aus. Sie wollen alle Details wissen, viele
Informationen aufnehmen und auswerten.
Kurz um: Es genügt einem gutgelaunten
Menschen viel weniger Wissen um eine Entscheidung
zu treffen, als einem miesgestimmten Konsumenten.
- Schlechtgestimmte
Konsumenten erfordern wesentlich mehr
Überzeugungsarbeit
Auch die Verarbeitungsbreite von Informationen
nimmt bei schlechtgelaunten Personen zu.
Ein gut gelaunter Mensch achtet darauf,
"wie" etwas gesagt wird und
von "wem". Durch eine qualitativ
hochwertige Informationsquelle (wie z.B.
die Empfehlung eines Fachmagazins oder
ein netter und kompetenter Verkäufer)
kann ein Mensch in guter Stimmung leichter
Vertrauen aufbauen. Ein schlecht gelaunter
Konsument richtet sein Augenmerk vielmehr
darauf "was" gesagt wird. Er
will überzeugt werden. Für ihn
zählen jetzt nur logische Argumente.
Er wird mit zunehmend negativer Stimmung
immer kritischer, vergleicht und überlegt
mehr.
Stimmungen
im Internet
Der Einfluss von Stimmungen auf das Konsumentenverhalten
ist bezeichnend, aber welche Schlussfolgerungen
lassen die Ergebnisse der Offline-Forschung
für das Internet zu?
-
Das Aufkommen negativer Stimmungen
auf der eigenen Website muss möglichst
vermieden werden und
-
Es ist sinnvoll Konsumenten mit schlechter
Laune die Stimmung aufzubessern.
Doch
wie genau vermeidet man die Entstehung von
negativen Stimmungen und mit welchen Strategien
begegnet man schlechtgelaunten Menschen?
Konformität
zu Emotionen
Menschen neigen dazu Ihre Stimmungen und
Emotionen mit denen anderer Individuen innerhalb
einer Gruppe abzustimmen. Clevere Marketingstrategen
haben diese Tatsache schon vor Jahren entdeckt.
Ein Beispiel hierfür ist die klassische
Werbestrategie von "Coca Cola".
Der Konzern zeigt immer glückliche
und zufriedene Menschen beim Genuss seines
Erfrischungsgetränks. Die dahinterstehende
Taktik ist simpel, aber hocheffektiv: Wenn
der Konsument mit Coca Cola glückliche
Personen verbindet, macht er im Unterbewusstsein
eine weitere Assoziation. Er überträgt
das Bild der glücklichen Menschen auf
sich. Die Folge ist, dass er unbewusst annimmt,
selbst glücklicher durch den Genuss
von Coca Cola werden zu können.
Abbildung 1: Glückliche und zufriedene
Menschen im Warsteiner TV-Spot (Quelle:
Warsteiner.de)
Ein
anderes Beispiel ist die "Lachspur"
bei den meisten Sitcoms (dt. Fernsehkomödien)
wie z.B. Friends. Es ist erschreckend, wie
sehr man sich als Zuschauer bereits daran
gewöhnt hat. Bei jedem noch so lahmen
Witz lachen wir nur, weil wir das freudige
Gepruste anderer Menschen hören.
Im
Internet ist es schon schwieriger, Konformismus
zu bestimmten Stimmungen und Emotionen zu
schaffen. Am einfachsten sind assoziative
Stimmungsanpassungen über Bilder zu
erzeugen. Fotos von glücklichen und
zufriedenen Menschen auf Ihrer Website haben
ähnliche Wirkung wie im "Coca
Cola" Beispiel. Unterschätzen
Sie nie wie wichtig es ist, Ihren potentiellen
Kunden bildlich zu zeigen, dass Ihr Produkt
auch die Bedürfnisse der Konsumenten
erfüllt. Dabei sind natürlich
von Internetangebot zu Internetangebot individuelle
Anpassungen vorzunehmen. Ein Online-Plattenladen
dessen Kunden vorwiegende DJs sind, muss
andere Bilder zeigen als eine Bank, die
mehr auf "konservative Zufriedenheit"
setzen wird. Entscheidend ist die Übereinstimmung
der Bilder mit dem angestrebten Zustandsbild
der Nutzer.
Abbildung 2: Glückliche und zufriedene
Kunden bei 1&1 (Quelle: puretec.de)
Auch Musik kann die Stimmung positiv beeinflussen.
Seien Sie mit diesem Mittel auf Websites
aber äußerst vorsichtig. Nicht
nur das Hintergrundmusik die Bandbreite
einschränkt, sie kann auch sehr schnell
anfangen zu nerven. Integrieren Sie deshalb
immer gut sichtbar einen Ausschalter. Wenn
Sie überlegen, wie viele Menschen das
Internet vom Arbeitsplatz aus nutzen, ist
Musik auch aus einem anderen Gesichtspunkt
negativ zu bewerten. Laute Musik kann im
Büro schnell zum Boomerang werden.
Wenn man bei Kollegen oder sogar beim Chef
störend auffällt, sinkt damit
auch die eigene Stimmung. Zudem ist bei
einer Vielzahl von Rechnern am Arbeitsplatz
der Sound sowieso deaktiviert oder auf lautlos
geschaltet.
Kundenservice
und Support
Einen großen Einfluss auf die persönliche
Stimmung des Konsumenten hat auch die Kommunikation
und Interaktion mit Ihren Mitarbeitern sowie
Ihrer Website. Hat ein potentieller Kunde
eine Frage, und findet er auf Ihrer Internetseite
keine passende Antwort dazu, sinkt die Stimmung.
Dauert dann die Beantwortung einer einfachen
e-Mail auch noch 3-4 Tage, ist schnell der
Tiefpunkt erreicht. Jetzt braucht es viel
mehr Zeit und Mühen den Nutzer von
Ihrer Leistung zu überzeugen als bei
guter Stimmung.
Mit
einem hervorragender Kundenservice vor und
nach dem Kauf muss diese Problematik gar
nicht erst auftreten. Hier ein paar der
wichtigsten Service und Support Elemente,
die Sie unbedingt berücksichtigen sollten:
- Reagieren
Sie schnell auf e-Mail-Anfragen. Antworten
innerhalb von 24 Stunden sind Pflicht.
- Verhindern
Sie lange Warteschleifen am Telefon.
- Vermeiden
Sie teure Servicerufnummern (0190, 0900,
etc.).
- Bieten
Sie ein FAQ-Archiv (Liste häufig
gestellter Fragen und Antworten).
- Schaffen
Sie Informations- und Downloadarchive
auf Ihrer Website.
- Ermöglichen
Sie Ihren potentiellen Kunden mit Hilfe
interaktiver Präsentationen (engl.
Guided Tours), Ihre Leistungen spielerisch
kennen zu lernen.
Benutzerfreundlichkeit
- Usability
Die Navigationsstruktur und Informationsarchitektur
gehören zu den wesentlichen Erfolgsfaktoren
einer Website. Dennoch verwirren viele Internet
Auftritte Ihre Benutzer mehr, als dass sie
sie klar und einfach zu den gewünschten
Informationen führen. Diese Tatsache
kann erhebliche Auswirkungen auf die persönliche
Stimmung der Besucher haben. Je schwieriger
es ist, sich auf einer Seite zurechtzufinden,
um so schneller sinkt die Stimmung und umso
überzeugender müssen Ihre Verkaufstexte
und Produktfeatures sein. Glänzt Ihre
Internetseite hingegen mit einer intuitiven
Navigation und Benutzerführung, können
Sie aktiv negativen Stimmungen vorbeugen
und haben es viel leichter Vertrauen zu
Ihren potentiellen Kunden aufzubauen.
Meisterung
von Anforderungen
Wenn Sie an einem Freitag einkaufen fahren,
kennen Sie das Problem einen vernünftigen
Parkplatz zu finden. Hat man dann letztendlich
eine freie Lücke erspäht und kann
vielleicht noch einem "Konkurrenten"
gerade zuvor kommen, steigt die eigene Stimmung.
Dieses Phänomen wird in der "Stimmungstheorie"
häufig als "Meisterung von Anforderungen"
bezeichnet. Schafft man es eine gestellte
Aufgabe zur eigenen Zufriedenheit zu lösen,
wirkt dies stimmungsaufbessernd. In der
Offline-Welt wird bereits viel mit diesem
Phänomen gearbeitet. So sind beispielsweise
die erfolgreichsten Fertiggerichte nicht
komplett fertig. Sie bedürfen noch
abschließender Arbeiten des Konsumenten.
Ein bekanntes Beispiel hierfür sind
die Spaghetti von Miracoli.
Auch
im Internet kann man den Konsumenten geschickt
Anforderungen meistern lassen, um seine
Stimmung aufzubessern. Hier zwei Beispiele:
-
Quiz
Mit einem kurzen Frage-Antwortspiel kann
der Nutzer sein Wissen zu einem bestimmten
Themengebiet testen und gleichzeitig auch
etwas dazu lernen. Das Unternehmen "Abakus
Internet Marketing" bietet beispielsweise
auf seinen Seiten ein Quiz zum Thema Suchmaschinenoptimierung.
Die Besucher können anhand des Quiz
spielerisch die Eigenheiten von Suchmaschinen
erfahren und gleichzeitig Wissen zum Themengebiet
aufbauen. Das hebt die Stimmung.
- FAQs
- Frequently Asked Questions
Die weiter oben bereits angeführten
FAQs (Listen von häufig gestellten
Fragen und Antworten) stellen ebenfalls
ein guten Ansatz dar. Durch die "selbständige"
Beantwortung einer wichtigen Frage, tritt
ein stimmungssteigernder Effekt ein. Aber
Vorsicht! Achten Sie auch auf die Benutzerfreundlichkeit
Ihrer FAQs. Es reicht nicht nur die passende
Antwort online zu haben, es muss auch
sehr leicht sein, sie zu finden und zu
verstehen. Der Webhosting Anbieter 1&1
bietet zur Hilfestellung bei der Lösung
komplexer Probleme beispielsweise Screenshots,
die den Bildschirminhalt auf jeder Installationsstufe
zeigen.
Stimmungen haben einen großen Einfluss
auf den Erfolg einer Website. Sie können
verkaufsfördernd oder -hemmend wirken.
Durch die gezielte Beeinflussung kann negativen
Stimmungen vorgebeugt und die Laune der
Konsumenten aufgebessert werden. Stimmungen
sind aber kein ultimatives Marketing-Werkzeug.
Um ein hervorragendes Produkt zu erwerben,
sind manche Kunden auch bereit, dafür
kilometerweit zu laufen oder sich durch
einen komplizierten Online-Shop zu kämpfen.
Im Gegensatz dazu verkauft sich ein schlechtes
Produkt nicht wesentlich besser durch das
Vorbeugen negativer Stimmungen. Betrachtet
man jedoch eine ausgeglichene Wettbewerbsituation
ist derjenige, der sich bewusst Gedanken
über Stimmungen macht, seinen Konkurrenten
immer überlegen.
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