Textanzeigen
scheitern nur, weil sie eine
zweistufige Grundregel erfolgreichen Marketings
verletzen.
Die
Erfolgsformel jeder Werbeanzeige besteht aus
zwei Faktoren:
- Aufmerksamkeit - Ihre
Anzeige muss auffallen, das Interesse
des Konsumenten wecken und ein Verlangen
nach Ihrem Produkt auslösen.
- Aktion - der potentielle
Kunde muss eine Handlung ausführen
Alles,
was Sie im Marketing tun, basiert auf diesen
simplen Aspekten.
Überprüfen
Sie einmal selbst: Erfüllen Ihre Anzeigen
die obengenannten Bedingungen oder tun sie
es nicht? Wenn nicht, dann sollten Sie sich
ernsthaft fragen, was Ihre Anzeige überhaupt
erreicht.
Ein
oft genanntes Argument gegen die simple
Formel von oben lautet "Markenaufbau" oder
"Branding". Wenn ein neues Unternehmen am
Markt eingeführt, ein Image aufgebaut oder
es allgemein bekannter gemacht werden soll,
wird häufig auf den Faktor "Aktion" verzichtet.
Die Konsumenten sollen nicht handeln, sie
sollen die Werbung nur wahrnehmen. Hinter
dieser Annahme steht die vage Hoffnung,
dass sich der Konsument bei einer konkreten
Kaufentscheidung an das beworbene Produkt
und das Unternehmen erinnern wird.
Wenn
Sie über ein großes Werbebudget verfügen,
kann dies eine mögliche Vorgehensweise sein.
Haben Sie nur einen kleinen Etat, dann verschwenden
Sie bares Geld. Warum auf einen Aspekt der
Erfolgsformel verzichten, wenn man beides
haben kann?
Interesse,
Verlangen und Handlung
Dass Sie bei jeder verkaufsfördernden Maßnahme
zuerst die Aufmerksamkeit der Konsumenten
erlangen müssen, steht außer Frage. Entscheidender
ist es, das Interesse, mit dem Auslösen
einer Handlung zu verbinden. Denn gerade
die Handlungsaufforderung an sich führt
zu Skepsis bei fast allen Konsumenten. Die
meisten Menschen mögen Werbung nicht. Sie
unterbricht, sie stört oder sie nervt. Viele
Menschen fühlen sich bedrängt. Niemand will
sich, etwas aufschwatzen lassen. Der clevere
Marketingfachmann muss deshalb geschickt
vorgehen um Erfolg zu haben.
Vergleichen Sie die beiden folgenden Anzeigen:
Anzeige
1:
DVD-Player
in riesiger Auswahl und zu günstigen Preisen
gibt es im DVD-Superparadies.
Schnell
hin!
http://www.dvd-superparadies.de
Anzeige 2:
Qualität
oder Ramsch? Lernen Sie 10 Funktionen kennen,
die ein guter DVD-Player haben muss. Und,
finden Sie heraus, ob Sie wirklich eine
neue Surround-Anlage brauchen oder ob Sie
Ihre alte HiFi-Anlage für weniger als 50
EURO aufrüsten können.
http://www.dvd-
superparadies.de/ratgeber
Werbebotschaften
der ersten Art finden sich zu Hauff. Früher
waren Sie vielleicht einmal erfolgreich.
Heutzutage gehen bei den Konsumenten alle
Alarmleuchten auf Rot: Der will mir was
verkaufen. Der Text klingt aufdringlich
und irgendwie nach billigem Marktgeschrei.
Skepsis kommt auf gegenüber allem, was danach
kommt.
Anzeige
2 ist fast unwiderstehlich, oder? Selbst,
wenn man sich nicht für einen DVD-Player
interessiert, will man wissen, was einen
guten Player ausmacht.
Im
Gegensatz zum ersten Werbetext weckt der
zweite das Interesse des Konsumenten. Und
viel wichtiger: Der Kunde geht nicht in
eine Abwehrhaltung, sondern freut sich auf
die gebotenen Informationen. Die Grundeinstellung
gegenüber dem werbenden Unternehmen ist
viel positiver.
Der
Fuß in der Tür
Das hier zugrundliegende Phänomen nennt
sich "Fuß-in-der-Tür"-Effekt (engl. Foot-in-the-Door).
Es ist einfacher jemand dazu zu bringen,
dass er einen kleinen Schritt in Ihre Richtung
macht, als dass er einen großen tut.
Diese
Vorgehensweise ist nicht neu, sondern wird
offline häufig verwendet. Viele religiöse
Organisationen und Gruppierungen sind wahre
Meister dieser Technik. Sie werden niemals
einem Scientologen treffen, der Sie offen
danach fragt, ob Sie zig Tausend EURO in
eine lebenslange Therapie investieren wollen.
Die Vorgehensweise ist geschickter. Wenn
Sie angesprochen werden, dann mit der Frage,
ob Sie Interesse hätten, einen kostenlosen
Persönlichkeits- oder IQ- Test zu machen.
Was die meisten Menschen nicht wissen ist,
dass der Test ein Teil eines ausgeklügelten
Systems ist, um Sie immer tiefer in die
Welt von Scientology einzuführen.
Buchclubs
wissen, dass Sie keine neuen Mitglieder
bekommen, wenn Sie Konsumenten anrufen und
danach fragen, ob Sie ein Buchbestellungsabonnement
abschließen wollen. Sie locken mit vergünstigten
Preisen und großzügigen Einkaufsgutscheinen
bei Vertragsabschluss.
Der
clevere Weinhändler
Eine weltbekannte Gruppe, die sprichwörtlich
die Technik perfektioniert hat, sind Vertreter.
Ein Weinhändler, der bei einer fremden Familie
klingelt und fragt, ob Sie einen Jahresvorrat
Wein kaufen will, bekommt keinen Fuß in
die Tür. Schon eher ins Gesicht. Vertreter
wissen, dass Sie klein anfangen müssen,
um groß zu verdienen.
Der
clevere Weinhändler ruft eine Woche vorher
an, erläutert, dass er von einem kleinen
Weingut kommt und bietet eine kostenlose
Weinprobe an. (Ein vergleichbare Technik
ist, dass Sie auserwählt worden sind, an
einer Probetestung eines neuen Jahrgangs
teilzunehmen. Als Dankeschön gibt es natürlich
eine Flasche Wein kostenlos).
Sobald
der Weinhändler seinen Fuß in die Tür bekommen
hat, beginnt die Show. Der Wein wird probiert
und die Unterschiede einzelner Rebsorten
erläutert - im Endeffekt nicht anderes als
eine Vorstellung der Produkte.
Profitieren
kann der Verkäufer zudem von unserer guten
Erziehung. Sitzt er erst einmal am Wohnzimmertisch
ist ein großer Schritt getan. Ganz automatisch
behandeln wir Gäste zuvorkommend und freundlich.
Und auch wenn wir den Vertreter gar nicht
kennen, bekommen wir an einem bestimmten
Punkt ein schlechtes Gewissen, diesen netten
Menschen mit leeren Händen wieder nach Hause
schicken zu müssen.
Gastfreundschaft
im Internet?
Im Internet ist diese Technik natürlich
schwieriger anzuwenden. Sie haben keinen
persönlichen Kontakt und genießen auch nicht
die Gastfreundschaft Ihres potentiellen
Kunden. Findet Sie jemand im Internet nicht
interessant, dann ist er mit einem Klick
auf einer anderen Seite. Er muss dabei noch
nicht einmal höflich sein.
Im
Internet bedeutet der Fuß in der Tür, dass
Sie zuerst die Aufmerksamkeit des Nutzers
erregen, und dann mit wertvollen Informationen
das Interesse aufrecht erhalten müssen.
Dieses geht am einfachsten mit etwas Kostenlosen.
Das begehrt eigentlich jeder.
Kostenlos
ist der Schlüssel aber nicht das Ziel
Zu Beginn der Interneteuphorie war "kostenlos"
der Kernbegriff, der in aller Munde war.
Kostenlos musste etwas sein um erfolgreich
zu werden. Diese Ansicht hat sich nun mehr
und mehr ins Gegenteil gewandelt. Große
Unternehmen suchen immer intensiver nach
Konzepten, Inhalte über das Netz erfolgreich
gebührenpflichtig verkaufen zu können. Immer
mehr kostenlose Angebote verschwinden vom
Markt.
Genauso
wie die Kostenloskultur ein Extrem in die
falsche Richtung war, sind es die Paid-Content-Bestrebungen
heute. Erfolgreich ist - wie so oft - der
Mittelweg. Aber nur etwas kostenlos zu vergeben,
bedeutet nicht gleich Erfolg. Es ist wichtig,
dass ein Zusammenhang besteht zwischen dem,
was Sie verkaufen und dem was Sie verschenken.
Nur so lässt sich eine effektive Verknüpfung
erstellen.
Vier
Faktoren sind bei Ihrer Fuß-in-der-Tür Strategie
im Internet besonders wichtig:
- Fokussieren
Formulieren Sie klare Zielgruppen. Private
Krankenversicherungen verkaufen sich nicht
an Niedrigverdiener. Finden Sie heraus,
wo sich Ihre Zielgruppe im Internet aufhält,
wo sie Informationen sucht und welche
Online-Magazine sie liest. Schalten Sie
nur dort Werbung. Wenn Sie keine aufwendige
Marktforschung betreiben wollen, reicht
es häufig auch, ein paar Ihrer bestehenden
Kunden zu interviewen. Die meisten helfen
Ihnen gerne weiter.
- Nicht übertreiben
Bleiben Sie auf dem Teppich. Übertriebene
Werbetexte wirken aufgesetzt und werden
leicht durchschaut. Vermeiden Sie Superlative.
- Strategie
Bestimmen Sie genau, wie der Prozess von
kostenlos bis kostenpflichtig ablaufen
soll. Nur so haben Sie Erfolg. Versicherungsmakler
werben im Internet beispielsweise mit
dem Angebot eines kostenlosen Versicherungsvergleichs.
Im Laufe des Vergleichs werden geschickt
persönliche Daten abgefragt, die hinterher
zur Kontaktaufnahme dienen. Innerhalb
eines Tages meldet sich der Makler telefonisch,
nimmt Bezug auf den Vergleich, spricht
Probleme an und antwortet auf Fragen.
- Nachfassen
Ein Weinhändler verkauft nicht am ersten
Tag einen Jahresvorrat Spätlese. Er verkauft
erst eine Kiste zum Schnupperpreis. Nach
einem Monat meldet er sich dann per Telefon
und macht die nächste etwas größere Bestellung
klar. So entsteht eine lange Kundenbeziehung.
Sammeln Sie unbedingt die Kontaktdaten
Ihrer Kunden. Und für Beziehungen im Internet
gilt: Wichtig ist vor allem die e-Mail-Adresse.
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