meiner
beruflichen
und privaten Beschäftigung mit Marketing
stoße. Aber natürlich sind auch
interessante Fundstücke aus dem Netz,
Rezensionen zu Fachbüchern und Kommentare
zu Beiträgen anderer Weblogs dabei.
marke-X:
Welcher
Eintrag der letzten Monate "beschreibt"
den Geist bzw. den Charakter von Marketingblogger.de
am besten?
MvL:
Ich denke dieser hier ist einigermaßen
"repräsentativ": Chio
Chips pfeift seinen Kunden was
Licht- und Seitenblicke für Marketing-Interessierte
marke-X:
Woher stammen die Ideen zu Ihren Blog-Beiträgen?
Wie entsteht ein typischer Eintrag auf Marketingblogger.de?
MvL:
Das ist sehr unterschiedlich. Zum einen
gibt es - wie beim Chio-Chips-Artikel -
persönliche Erlebnisse, die Anlass
zu einem Artikel sind. Auch veröffentliche
ich, wie andere Blogger auch, manchmal Kommentare
- vor allem die längeren - zu Beiträgen
anderer Blogger in meinem Weblog. Daneben
"überwache" ich aber auch
gezielt die vielen RSS-Feeds, Newsletter
und Google-Alert-E-Mails mit Hilfe von Outlook-Suchordnern,
um systematisch an aktuelle Infos zu bestimmten
Themen zu kommen.
marke-X:
Was auf den ersten Blick auffällt:
Sie haben sich viel Mühe mit dem Design
gegeben. Wie wichtig ist das optische Erscheinungsbild
eines Weblogs generell?
MvL:
Da viele Weblogs naturgemäß recht
textlastig sind, finde ich ansprechende
Designs als Ausgleich sehr angenehm für
den Leser. Außerdem sollte ein Weblog,
das ein Business-Thema behandelt - auch
wenn es "nur" privat geführt
wird - auch eine gewisse Professionalität
und Seriosität ausstrahlen. Immerhin
könnte vielleicht der nächste
potenzielle Arbeitgeber unter den Lesern
sein. Für "echte" Businessblogs
erübrigt sich diese Frage sowieso.
Eine Firmen-Website im Standard-"Kubrick"-Design
[1] sähe schließlich etwas seltsam
aus.
Zudem
wollte ich meine Webdesign-Kenntnisse wieder
einmal auf den aktuellen Stand bringen:
tabellenloses Layout, Orientierung an Webstandards
und semantischer Code auf Basis von XHTML
und CSS. Dafür bietet sich hier eine
ideale Spielwiese. (Für alle, die gleich
den Validator anschmeißen, sei angemerkt:
Im Moment ist der Quellcode nicht ganz XHMTL-konform.
Das FeedBlitz-E-Mail-Formular muss ich noch
anpassen.)
marke-X:
Interessant ist die Kombination von E-Mail
Newsletter und RSS-Feed, um Ihre Leser auf
dem Laufenden zu halten. Lohnt es sich beides
anzubieten bzw. ist der Aufwand bei klassischen
Newslettern nicht unverhältnismäßig
hoch?
MvL:
Für den E-Mail-"Newsletter"
nutze ich die kostenlose Variante des Services
FeedBlitz [2]. Sobald in meinem RSS-Feed
ein neuer Artikel auftaucht, schickt FeedBlitz
eine E-Mail an die Abonnenten. In der Bezahl-Variante
kann man das Layout der HTML-E-Mails sogar
den eigenen Wünschen anpassen.
Auf
diese Weise kann ich ganz ohne Mehraufwand
den noch nicht RSS-affinen Lesern eine Abo-Alternative
anbieten. Nach gut einem Monat gibt es allerdings
gerade einmal vier E-Mail-Abonnenten. Wenn
ein E-Mail-Newsletter für mich zusätzlichen
Aufwand bedeuten würde, würde
ich mir daher genau überlegen, ob es
wirklich notwendig ist. Das hängt natürlich
stark von der Zielgruppe des Weblogs ab.
marke-X:
Neben dem üblichen Blogroll und Linktipps
findet sich bei Ihnen auch eine Liste von
Marketing-Podcasts. Wie sehen Sie die Zukunft
dieser noch jungen Kommunikationsform aus
Unternehmenssicht?
MvL:
Für Unternehmen können Podcasts
einen interessanten zusätzlichen Kommunikationskanal
darstellen. Das gilt nicht nur für
Anbieter von Audio- oder Videoinhalten wie
etwa Plattenfirmen, Radio- oder Fernsehsender.
Die aktuellen Ansätze sind bereits
sehr viel versprechend. Sie reichen von
produkt- und angebotsnahen Informationen,
wie etwa bei den Podcasts von Symantec [3],
dem Zukunftsinstitut [4] oder der Financial
Times Deutschland [5], bis hin zur emotionalen
Aufladung der Marke wie etwa beim Musik-Podcast
von Mercedes Benz [6].
marke-X:
Besonders für neue Besucher finde ich
Ihre "Best of" Liste der meistgelesenen
Artikel Ihres Blogs sehr gut. Was kann man
noch tun, um den Einstieg für neue
Leser zu erleichtern?
MvL:
Zunächst sollte man Blog-Fachbegriffe
nur dort verwenden, wo sie unbedingt notwendig
sind. Nicht jeder Leser kann mit Begriffen
wie "Permalink" oder "Tag"
etwas anfangen. Der Maßstab ist die
anvisierte Zielgruppe. In diesem Punkt gibt
es bei mir noch einiges zu optimieren.
Das
Meistgelesene: Für neue Besucher ein
guter Einstieg in ein Weblog
Zudem
möchte ich zumindest auf der Startseite
vor dem ersten Artikel eine kurze Einleitung
anbringen und in ein paar Sätzen erklären,
worum es auf dieser Website überhaupt
geht. Martin Oetting hat das bei connectedmarketing.de
sehr schön gelöst.
Eine
gut sichtbare Themennavigation (Kategorieliste)
gibt neuen Lesern ebenfalls einen schnellen
Überblick über die Art der Inhalte.
Wenn ich über ein mir noch unbekanntes
Weblog stolpere, sind die Themen oft das
erste was ich mir ansehe, um zu entscheiden,
ob sich ein intensiveres Lesen oder das
Abonnieren des RSS-Feeds für mich lohnt.
marke-X:
Eine Frage, die viele Weblog-Autoren interessiert
ist, wie man sein Weblog bekannt macht.
Welche generellen Taktiken gibt es da?
MvL:
Grundvoraussetzungen sind natürlich
gute Inhalte, eine möglichst klare
Themenfokussierung und sauberes und damit
suchmaschinenfreundliches Webdesign. Das
Kommentieren von Artikeln in thematisch
ähnlichen Weblogs kann ein neues Weblog
meiner Erfahrung nach relativ schnell bei
der relevanten Blog-Leserschaft bekannt
machen. Die Wahl des Namens hat bei mir
zudem den Vorteil, dass ich als Verfasser
unter einem Kommentar das Pseudonym "Marketingblogger"
angeben kann. Das scheint den einen oder
anderen Leser neugierig zu machen und zu
einem Klick zu animieren.
Ebenso
sind Trackbacks auf Artikel, die man im
eigenen Weblog kommentiert, hilfreich. Allerdings
sollte das Weblog nicht nur aus solchen
Artikeln bestehen. Denn ohne genügend
originäre Inhalte fehlt dem Weblog
die Eigenständigkeit und damit der
Leseanreiz. Eine kleine Signatur in E-Mails
und Forenbeiträgen sowie die Aufnahme
der URL in Benutzerprofile beispielsweise
bei openBC sind ohnehin obligatorisch.
marke-X:
Schön ist Ihre etwas ironisch anklingende
Rubrik "bunte Bildchen". Für
einen Laien: Was zeigen Sie da und warum?
MvL:
Wie viele Blogger fand auch ich anfangs
die kleinen 80 x 15 Pixel großen Buttons
faszinierend, die in den Seitenspalten vieler
Weblogs auftauchen. Und so habe auch ich
möglichst viele davon eingebunden -
angefangen vom Hinweis auf die verwendete
Blog-Software über die diversen Verzeichnisse
bis hin zur Anzeige des Google-Pageranks.
Der Übersichtlichkeit halber habe ich
auch dieser Rubrik in der Marginalienspalte
einen Titel gegeben. Etwas wirklich Sinnvolles
fiel mir nicht ein, daher habe ich einfach
das beschrieben, was zu sehen war: kleine
bunte Bildchen.
Viele
Blogger finden die kleinen 80 x 15 Pixel
großen Buttons faszinierend
Mittlerweile
habe ich aber eine ganze Reihe dieser Buttons
und Verlinkungen wieder entfernt. Erstens
verlangsamen Sie den Aufbau der Seite. Zweitens
soll meine Marginalienspalte nicht so aussehen
wie die Million Dollar Homepage. Und drittens
sind viele dieser Bildchen schlicht überflüssig.
Bei manchen Verzeichnissen und Services
ist die Einbindung von vorgegebenen Codeschnipseln,
die dann einen Button anzeigen, notwendig
für die Eintragung oder die Funktionalität.
Auch einige Zusatzfunktionen wie ein Übersetzungsservice
oder Stefan Buchers Weblog FAQ sind durchaus
nützliche Extras für den Besucher.
Die Verlinkung zur ein oder anderen guten
Software oder Website ist auch in Ordnung.
Aber alles in Maßen. Denn eigentlich
interessiert es niemanden außer mir,
welchen Google-Pagerank beispielsweise mein
Weblog hat.
marke-X:
Martin Oetting (connectedmarketing.de) hat
im Interview sein Engagement als Blogger
u.a. mit einer aufklärerischen "Mission"
verglichen. Andreas Milles und Tommi Brem
von Companice haben einfach Spaß beim
Bloggen und suchen Anerkennung. Nico Zorn
schätzt hingegen die neuen Kontakte,
die er über seine Blogs erhält.
Welche Ziele verfolgen Sie mit Ihrem Blog?
MvL:
Zum einen wollte ich einfach eine kleine
Plattform haben, um über das zu berichten,
was mir durch den Kopf geht. Zum anderen
mache ich mir selbst auf diese Weise etwas
Druck, mich regelmäßig mit aktuellen
Marketingtrends zu beschäftigen. Im
Büroalltag kommt man leider nicht oft
dazu.
Außerdem
habe ich mit den Überlegungen zu dem
Weblog zu einer Zeit angefangen, in der
ich mich nach einer neuen beruflichen Herausforderung
umgesehen habe. In der Zeitschrift Karriere
fand ich damals einen interessanten Artikel
darüber, wie ein eigenes Weblog bei
der Jobsuche behilflich sein kann. Über
Erfahrungen dazu kann ich leider nicht berichten,
denn das Weblog ging online als ich meinen
neuen Vertrag bereits unterschrieben hatte.
Doch ich denke, es ist eine gute Möglichkeit
für den Weblog-Autor, Engagement und
Kompetenz in einem bestimmten Fachgebiet
zu zeigen.
marke-X:
Wie viele Nutzer hat Ihr Weblog bzw. wie
würden Sie den Erfolg Ihrer Site generell
einschätzen?
MvL:
Die Zugriffszahlen steigen langsam aber
stetig. Im Augenblick sind es ca. 100 bis
150 Besuchern am Tag (je nach dem, welcher
Statistik man glauben darf). Über die
RSS-Abonnements habe ich bisher noch keine
Statistik geführt. Natürlich kann
ich nicht mit den großen Werbe- und
Marketing-Weblogs mithalten. Doch wenn ich
sehe, dass sich fast täglich Besucher
aus großen Unternehmen und Werbeagenturen
auf der Website tummeln und sich zum Teil
auch recht lange dort aufhalten, bin ich
schon zufrieden. Immerhin hat sich die durchschnittliche
Besucherzahl in den ersten sechs Monaten
verdoppelt. Wenn ich täglich neue Artikel
schreiben könnte und mich wieder mehr
um die Verlinkung und Bekanntmachung des
Weblogs kümmern würde, wären
höhere Besucherzahlen zu erreichen.
Leider ist das zeitlich nicht machbar.
marke-X:
Natürlich würden unsere Leser
noch gern erfahren, welche Marketing Blogs
und eZines Michael van Laar am liebsten
liest (auch international).
MvL:
Neben der Standardlektüre wie PR
Blogger, Werbeblogger,
Max Zornos
Marketing-Tagebuch oder Alex
Wunschels Tellerrand-Podcast interessieren
mich einerseits Weblogs zu den Themen Design
und Typographie, z. B. praegnanz.de,
Fontblog
und pixelgraphix.
Andererseits
interessieren mich als Musiker auch Weblogs
und Podcasts, in denen es um Musik und Marketing
geht, z. B. Music
Business Marketing oder Musicians
Cooler.
Herzlichen
Dank für das Gespräch
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